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Kurzer Kommentar zu Berlin und zu Exits (oder auch nicht-exits)

Heute zitierte Deutsche Start-Up’s in seiner Ziat-Reihe Harry Nelis im Focus:

“Die Hubs in Europa sind London, Stockholm, Berlin, Moskau und Tel Aviv. In Schweden sind schon einige große Unternehmen wie Skype, mySQL oder Spotify entstanden. In Berlin herrscht ein reges Treiben. Wir werden jetzt sehen, ob Berlin auch ähnlich gute Ergebnisse liefern kann. Man hört von 100 Investitionen, aber nicht von 100 erfolgreichen Exits. Etwas muss in Berlin passieren. Entweder steigt die Zahl der Exits, oder einige Unternehmen werden wieder verschwinden.” (Quelle: Focus Online)

Dazu ein kurzer Kommenatr von mir:

Berlin hat Zalando und Rocket. Berlin hat Soundcloud (hat weniger internationalen mainstream-hype als spotify, aber welches das bessere Unternehmen ist, steht noch aus). Deliveryhero haben wir auch. Und in der Vergangenheit Kracher wie Gate5 – heute eine der größten Nokia Abteilungen. In London gibt es dieses “Sentiment” – die Londoner sind verunsichert, ob der “Hype” um Berlin auch Substanz hat. Ich bin überzeugt, die Substanz ist da. Und nicht die Zahl der Exits muss steigen – man nehme mal Citydeal, dass war doch ein schöner exit – sondern die Zahl erfolgreicher Unternehmen. Ob man die dann exited oder nicht, ist dann eher Gesellschaftersache. Und wenn etwas wirklich erfolgreich und nachhaltig ist, dann hat man die Flexibilität. Ich finde es gut, dass die wirklich erfolgreichen Unternehmen eben NICHT zu früh exiten, sondern etwas wirklich großes aufbauen wollen (z.B. Soundcloud, und für Samwer-Verhältnisse auch Zalando – da wird jetzt zwar offenbar am Exit gearbeitet, aber das eben nicht viel zu früh, sondern mit echter Substanz). Und früher oder später kommt dann auch mal das Unternehmen, dass sich nicht selber verkauft, sondern anfängt zu kaufen (a la Facebook und Google – bisher haben wir hier “nur” Springer). Vielleicht Zalando?

p.s.: ach ja, und ein “hidden champion” ist auch noch klar auf Multimilliarden-Track, aber den darf ich leider nicht nennen, ist ja eben “hidden” ;)

Aktuelle Debatten in der deutschen Start Up Szene – ein kurzer Beitrag

Nachdem es in den letzten Tagen in einigen Foren heiß her ging (Kommentare auf Deutsche-Startups, Arikel in t3n und meedia), möchte ich – nicht in die Debatte einsteigend – mich “kurz” äußern.

Lieferheld vs. Pizza.de vs. Liefernado: Ich zweifele nicht an der Integrität des Management von Lieferheld. Mit Sicherheit wurden aber vor zwei Jahren bei Start Fehler gemacht, welche zu einem Streit mit pizza.de geführt haben. Ein Zivilgericht hat diesen Streit rasch entschieden; der entstandene Schaden wurde dabei auf unter 500 EUR beziffert (!); jeder trug seine Rechtsanwaltskosten selbst. Der Staatsanwalt hat nahezu zwei Jahre weiter ermittelt; das Ergebnis ist so, wie es ist. Ob es verhältnismäßig ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Die Lieferheld Geschäftsführung zumindest hat offenbar beschlossen, es darauf beruhen zu lassen, und nicht in eine aufwändige Revision bzw. in Prozesse zu gehen. Für Rechtsanwälte war der Fall geschlossen für PR-Berater offenbar noch nicht. Die Verhältnismäßigkeit der Verwendung der Begriffe “kriminell” etc. in den Artikeln und Kommentaren der Start-up Presse kann ebenfalls jeder für sich selbst beurteilen. Hier sollte man sich aber auch “cui bono” fragen. Meine persönliche Meinung: ich bedauere, dass Partikularinteressen nicht nur den guten Ruf des konkreten Unternehmens, sondern den der ganzen Branche beschädigen.

Generelle Tonalität in Kommentaren und den Publikationen einzelner: Kommentare entsprechender Artikel etc. sind sehr negativ; es gibt lauter Anfeindungen, Beschimpfungen, usw. In aller Regel geschieht das anonym. Teilweise unter falschen Namen. Insgesamt ergibt sich so ein sehr negatives Bild. Das ist sehr schade, denn bitte bedenkt: es handelt sich in der Regel um einige wenige immer gleiche Kommentatoren! Ich schätze, dass 80%-90% aller dieser “Flame”-Kommentare von lediglich 4-5 Individuen sind! Da teilweise mit falschen Namen, entsteht aber der Eindruck von breiten negativen Stimmungen. Das kann man aber leicht abstellen; von Seiten der Forenbetreiber, in dem sie offensichtlich gefälschte oder im wesentlichen inhaltsleere Kommentare gar nicht erst freigeben. Und von uns allen, die positiv gestimmt sind, in dem man nicht einfach nur schweigt, sondern entsprechend seine Meinung kurz schreibt! Also, liebe Leute, “stand up” und lasst uns von einigen wenigen nicht die Stimmung vermiesen!
Bitte bedenkt, dass wir neben der eigenen Stimmung auch die Deutsche Szene international repräsentieren. Wenn wir als Haufen zerstrittener missgünstiger Neider nach Außen wirken, ist das nicht gerade positiv. Und für die, die das Argument haben: “Die cleveren Leute wissen dass doch alles einzuordnen/ die Kommentare liest ehe niemand” – bitte bedenkt, dass gerade auch junge Leute mit noch nicht so viel Erfahrung über Foren etc. erste Kontakte mit der Start-up Welt knüpfen. Hier haben wir alle auch Vorbildcharakter. Also, nochmal an die schweigende Mehrheit: bitte äußert eure Meinung!

Ethik in der Start Up Szene: Ich habe nicht den Vergleich, mit vielen anderen Branchen, weil ich vor allem die Start-up Szene kenne. Und die kann ich höchstens international vergleichen. Ich habe aber nicht den Eindruck, als mangele es hier generell an Ethik. Dass sich einzelne fehlverhalten, kommt immer wieder vor. Insgesamt sind es aber einfach unheimlich viele sautalentierte Leute. Wer gut ist, hat Erfolg. Wer wirklich gut ist, hat auch mehrfach Erfolg. Da Internet Unternehmen extrem produktgetrieben sind, und der technische Wandel extrem schnell, ist das System auch sehr “durchlässig”. Clevere Leute mit einer guten Idee und einer guten Umsetzung sind noch nicht einmal auf Kapital angewiesen. Viele der sehr erfolgreichen deutschen Unternehmen sind dabei mit extrem wenig oder gar keinem Kapital entstanden – z.B. aus eigener Erfahrung spreadshirt.net; oder auch gameforge.de; international fallen mir spontan Badoo oder Minecraft ein, die mit wenig bis keinem Kapital gestartet sind. Und die Szene ist extrem plural – die von einigen kolportierte “Kartellbildung” kann ich keines falls beobachten. Das Ökosystem ist vielmehr extrem bunt und vielfältig. Und die meisten Leute sind extrem cool & fair. Der Wertschöpfungs- und Innovationsgrad ist einfach so hoch, dass es total dumm wäre, unfair zu spielen, etc.
Mehr an Ethik immer gerne – aber ich glaube, wenn man sich entscheiden müsste, dann stiften andere Debatten mehr Wert (z.B. Leistungsorientierung; Vorbilder; “deutscher Neid”, etc.).
Auch das “Build to flip” ist Unfug. Die meisten Unternehmen schaffen nachhaltig Wert. Das gehypter Unsinn gekauft wird, ist in Deutschland die Ausnahme, nicht die Regel.

Ehssan Dariani/ in eigener Sache: Ich bedauere den Groll, den er gegen alle seine ehemaligen Geschäftspartner hegt. Wenn es in diesem Zusammenhang Gerichtsprozesse gibt, so sind sie mir nicht bekannt. In jedem Fall bin ich in solche nicht involviert. Zu Dariani habe ich den Kontakt so weit es mir möglich war, bereits vor geraumer Zeit abgebrochen. Nach seinen Provokationen, Anfeindungen und Verleumdungen habe in den letzten Monaten mehrfach erfolglos das Gespräch gesucht; nunmehr sah ich mich gezwungen, erste rechtliche Schritte einzuleiten, und prüfe weitere. Aus meiner Sicht handelt es sich hierbei nicht um einen “Streit” sondern vielmehr um “Rufmord”, “Terror” und “Stalking”. Ich bedauere dies sehr, und hoffe, dass es alsbald vorbei ist, damit alle Beteiligten ihre Energie auf produktivere Dinge lenken können.

Unabhängigkeit der Start-up Presse: Der Vorwurf lautet, dass Deutsche-Startups.de von Samwers und Holtzbrinck kontrolliert würde, Gründerszene hingegen von Team Europe. Aus meiner Sicht ist Unabhängigkeit gegeben. Zum einen glaube ich daran, dass die Redaktionen unabhängig sind, und die Gesellschafter keinen operativen Einfluss nehmen (bei Gründerszene weiß ich es – siehe auch einen älteren Beitrag hier, und seitdem hat sich noch viel mehr in die Richtung getan – siehe hier). Zum anderen machen die Gesellschafter – auch wenn sie in der Presse prominent sein mögen – doch nur einen kleinen Teil der Szene aus. 95% aller Unternehmen haben doch weder mit Team Europe noch mit Rocket noch mit Holtzbrinck was zu tun. Über die würde dann – selbst wenn man als Pessimist annimmt es gäbe Einflussnahme –  in jedem Fall objektiv berichtet werden. Und über die jeweils anderen Netzwerke kann das jeweils andere Magazin berichten. Ferner gibt es eine ganze Vielzahl kleinerer unabhängiger Blogs – sei es Tech-Berlin, Silicon-Allee, und weitere. Wenn es tatsächlich etwas auf zu decken gibt, dann werden diese das schon machen und davon profitieren – der Markt für Objektivität und Wahrheit ist nie gesättigt.
Auch wenn aus meiner Sicht rational kein Handlungsbedarf besteht, sind alleine die Vermutungen schädlich, und für die Redakteure in ihrer Arbeit störend. Wir werden darüber nachdenken, wie wir hier weiteres Vertrauen schaffen können.

Abschließend, weil sich das Obere alles so negativ liest, noch etwas zum Status Quo der deutschen Start-up Szene: Extrem positiv! Ich bin seit nunmehr knapp über 10 Jahren in der Start-up Welt aktiv. Es ist unglaublich toll zu sehen, was sich in dieser Zeit alles getan hat, und die Entwicklungen sind beeindruckend – insgesamt einfach nur positiv. Viele Leute, die ich um 2006 kennen gelernt habe, und die ihre ersten unternehmerischen Gehversuche gestartet haben, und, wichtig!, dran geblieben sind, trotz des einen oder anderen Rückschlages, sind heute extrem erfolgreich. Entweder haben sie ihre ersten Exits hinter sich, oder ihre Unternehmen wachesen nachhaltig und sind auf einem guten Weg. Einige Beispiele, die mir spontan einfallen sind betreut.de, ladenzeile, oder der Mega-Hit trivago. Aus einigen anderen Unternehmen sind mittels der Alumni ganze Batterien neuer Unternehmen entstanden – sei es aus Jamba mit Wooga, oder zahlreiche gut “ausgebildete” be2 Alumni, oder eben immer wieder Rocket. Dabei hat das Ökosystem nicht nur Erfahrung, sondern auch Kapital aufgebaut. Und das ist dann auch die Basis für immer mehr Innovation – Serienunternehmer trauen sich mehr, und können dickere Bretter bohren – siehe z.B. Doo. Auch auf Kapitalseite hat sich extrem viel getan – erfolgreiche Spieler haben sich gefestigt, wie z.B. Holtzbrinck Ventures, b2v, Mountain oder Earlybird. Auch eine ganze Reihe neuer ist dazugekommen: Tengelmann e-Commerce; DuMont Ventures; oder eben Point Nine Capital. Und auch die englischen und US VC’s strömen immer mehr nach Deutschland. Die Top Namen der Welt wie Index, Benchmark, Union Square oder Insight haben alle Beteiligungen in Deutschland und suchen aktiv nach weiteren. Das Ökosystem ist bunt und vielfältig und hat die kritische Masse für erfolgreiche “Kombination und re-Kombination” längst überschritten. Und es gibt echte Innovationen, Unternehmen, die entweder schon global sind, oder das Zeug dazu haben – sei es researchgate, soundlcoud, zalando, number4 oder tape.tv.
Alles in allem eine absolut geile Zeit; ich denke, selten in der Geschichte hat es so viele Möglichkeiten und so gute Voraussetzungen gegeben, unternehmerisch aktiv und erfolgreich zu sein. Ich freue mich also auf 2013 und die kommenden Jahre – und wer weiß mit ein wenig Glück ist das nächste Amazon/ Apple/ Google/ Facebook vielleicht ein deutsches Unternehmen? SAP hat es ja schließlich auch geschafft :)

My person of the year 2012 – George Lucas!

In the last days, we debated among friends who is “our” personal person of the year 2012.

Since I like the big picture, I thought who might have had the largest positive impact on the world last year.
And here my pick: George Lucas!

It’s astounding what he achieved and build in his life. And more it’s impressive and inspirational how he choose to exit. And it has lasting impact – 4 Bln US private money for educational charity can have quite some impact on the world.

Here a few related articles:

http://mediadecoder.blogs.nytimes.com/2012/10/30/disney-buying-lucas-films-for-4-billion/

–> about the sale itself

http://techcrunch.com/2012/10/30/george-lucas-i-sold-lucasfilm-to-disney-to-protect-it/
–> cool brief article and video on techcrunch – although one has to distinguish between reality and PR – he apparently opted not to sell to the highest bidder, but rather took into consoderation who is the “best owner”

http://www.huffingtonpost.com/2012/11/02/george-lucas-donate-4-billion_n_2067145.html
–> and here about the use of the proceeds. It’s not about the largest yacht or the largest estate – it’s about leaving a mark, where the lever is likely the biggest – impressive.

George, you are my person of the year 2012 and thank you for enriching our culture & inspiring all of us!

Sidenote: A lot of my German friends opted for Angela Merkel

About Mission Statements and why Team Europe’s is “To Make the World a More Entrepreneurial Place”

A mission statement is a very nice thing. It gives a company a purpose beyond money and a framework for strategic and long-term decisions.

Every successful company usually has an abundance in opportunities how to expand. The trick is, to focus on the right ones. A mission statement is a guiding pole in those selections.

Furthermore, in larger organizations it is desirable to distribute decision making. Assuming your people are good, you want them to make as many decisions as possible. The simple assumption is, that good people usually take good decisions, i.e. such, that create value. If you believe in that premise (and really trust your people and not only say so ;) , you want them to take as many decisions as possible. But ultimately all the decisions should re-inforce each other and be coherent. A mission statement helps to empower people at all levels of your organization to take decisions.

And last but not least a mission statement helps to convey to the public and to the market, what your company is about. That’s a quite useful thing – it empowers various market participants to approach you with the right ideas and business opportunities. Also, it helps you to attract talent which shares your vision. And in case of either very large organizations or such with an impact on society, it helps you to communicate with the general public.

I don’t know a lot about mission statements. But I remember Google’s – I think it’s “To organize and make more accessible the worlds information” (just looked it up, it is “Google’s mission is to organize the world’s information and make it universally accessible and useful”).

That’s a nice mission statement and a very large play. It encompasses search, map, gmail, goggles etc. Everything what Google does, fits in. Even information about availability of coupon codes (Google’s Daily Deal acquisition) fits here.

(and if you look for more funny statements, check “the spoof“)

I also really like – and am really proud of – Team Europe’s mission statement:

“TO MAKE THE WORLD A MORE ENTREPRENEURIAL PLACE”

This is also a very large vision and a very large play. It is a large business opportunity, since a lot of value can be created around this mission. And I’m deeply convinced it helps to make the world a better and more interesting place.

I love entrepreneurship for a lot of reasons.

Hmmm, where to start? I think it’s a fair mechanism of value or wealth distribution. It is very meritocratic, the market “votes” on what provides value – i.e. is successful or not. It’s not about where you are born and what you inherit. It is not based on seniority, as lots of political or bureaucratic organizations and large corporations are. So, meritocracy is a great thing, and entrepreneurship is one of its purest embodiments.

Also, entrepreneurship creates new products and services and generally provides progress to a society. Entrepreneurs brought us cars, phones, search engines, social networks, HARIBO sweets… etc.
Ultimately a large portion of economic growth can be attributed to technology and entrepreneurs. And it also drives scientific progress per se.

Next thing I love, is that entrepreneurship does mean “freedom” and “independence”. A very successful entrepreneur does not need to work. Interestingly, most of the people still do. But their selection criteria of WHAT they do become somewhat different. They have the freedom to work on their visions and ultimately self-fulfillmet.

And from a work perspective, entrepreneurship is incredibly fun. There are a lot of reasons why it is fun, I’ll pick two: usually you can see & experience the results of your work quite quickly. You see the effects, the impacts of what you do. The results are pretty immediate in the startup world, which is very gratifying.

The second reason it being fun is that it attracts the best talent. And it’s just more fun to work with smart and positive people then with grumpy idiots ;)

So, me and my fellow Team Europeans love entrepreneurship, but what do we do to make the world a more entrepreneurial place?

First and foremost, by walking our talk and creating successful startups!

At this point, we launch about four new companies every year. They broadly fall into two categories – one of them is “scalable companies” – those are usually companies which mean to grow very fast and require quite some capital. Our rule of thumb is that a scalable company should create around 100 Jobs within 2-3 years and be valued in the high double digit millions of Euros (in terms of enterprise value). Examples here are deliveryhero.com, sponsorpay.com or cc-club.de.
The other category is what we call “ecosystem” or “community” companies. Those are not meant to grow very fast and typically do not require a lot of investment. Rather, they create some value around the entrepreneurial ecosystem – and therefore support us and others. Those companies typically are very valuable themselves, but grow more slowly and steadily. Examples here are vertical media (publishes gruenderszene.de and venturevillage.eu), i-potentials.com (HR services focussed on startups), CEO Events (highly exclusive networking events) or Point Nine Capital (an early stage investment fund).

So, everything we do falls neatly into our mission statement. And in future it will guide more decisions, which I’m very excited about.
I always say “our product is entrepreneurship” – I think this is one of the best products in the world, and worth the effort to dedicate a large part of my life to :)

Why the notion that Just Eat would “dominate” the UK market in takeout-food delivery is simply wrong… & some basic economics of this model…

As most readers here will know, one of the latest companies we launched with Team Europe is “DeliveryHero“.
Delivery Hero connects takeout-food restaurants with consumers. Just give us your zip code, and we show who can deliver pizza, pasta, sushi and that like to your neighborhood in 30 – 60 minutes.

This is a very interesting business with a very clear and sustainable value proposition to both, consumers and restaurants.
Although it’s still early, we are pretty bullish on the model and started to expand globally. Amongst others, we launched sister-sites in Australia, Russia and Mexico.

Also, we recently partnered with an UK, company, Hungry House.

Via that partnership I’v got some interesting insights in one of our competitors, just eat.
They frequently seem to claim with their investors, that they would “dominate the UK market” and have a “monopoly like position” where nobody can enter. Being a player in the UK market now myself, I don’t like those statements, since they are clearly wrong.

Let me explain – in this particular model it is really possible to achieve such dominant positions. Just Eat has it in Denmark, where it plays since 8 years or so. Since the company house in Denmark is pretty transparent, that tells us, that such a position is very interesting – they make about EUR 4 Mio EBIT in Denmark (and still growing) – and for all of those who don’t live in Copenhagen or Schleswig Holstein and don’t want to wikipedia it – Denmark is a country with a mere 5 Mio inhabitants! So, quite interesting. One other country which seems to be on it’s good way to be dominated by one player is swedish OnlinePizza – a four year old company.

Anyway, how does it work? The business is one of a channel-switch. A lot of people order in. Usually they have leaflets from restaurants in their mailboxes and then place a phone call in the restaurant. This works well, but is not perfect. You never know if you have all the relevant leaflets and placing a phone call can be quite unnerving at times. For people who use the internet, the computer or smart-phone is a much more convenient method to order. And that’s what we do at deliveryhero – we make consumers “switch the channel” – from the phone-channel to the internet (smartphone or web) channel. Additionally, we bring new consumers in, who never bothered to order via the phone, but with the new channel interent they start to order in as well.

Now, to make a consumer switch (or start to use order in at all), we need to spend marketing EURos. This is not cheap, but in the long run its profitable, since a lot of consumers come back more frequently. We get a commission for every order, which eventually at some point makes up for our customer acquisition costs.

But to be able to play this game, we need to build a “restaurant network” – that is, sign contracts with thousands of relevant restaurants, put their menues into a database, and that like. This is quite an large upfront investment!

Back to the customer acquisition costs – you need to acquire enough customers to pay not only the marketing, but also fort the investment, that it takes to build the restaurant network.

Now, you theoretically can spend marketing EURos on three sets of customers – those who switch from telephone to your internet site or begin to order in for the first time, or those who switch from one of your competitors internet side to yours. The Only problem with that: to get a consumer from a competitor is 5-10x more costly, then to get a new customer who switches from the telephone! So, now you see. Once a larger portion of consumers switch from the phone, it gets more and more costly to build a new player in this market. there are also other barriers connected to the restaurants and dominating specific marketing channels, but don’t want to go into detail here.

But back to the problem of “dominance” and “monopoly like” positions. Those basically evolve, when so many consumers are “taken” by one player, that it is not worth for a new player to enter the market, since he likely would not be able to recoup his costs of enter the market (i.e. to build a basic organization and a restaurant network).

Now we can ask ourselves, if that is already the case in markets like Denmark, Sweden or the UK. In the first two it probably is. In the third one, UK, it’s very clearly NOT. Why? Very simple, the company that we partnered with, hungry house, is a profitable company which already has a restaurant-netowrk of close to 5.000 restaurants (and this number is growing). So, the investment is already done. As a comparison: just eat has about a 10.000 restaurants on their site in the UK – so, they are double “our” size – that is for sure significant. But for sure not “dominant” or “monopoly like”.
Same to the actual amount of orders – from the data that we have, Just Eat has 3-4 as many orders as Hungry House (hungry house has low hundred thousands per month, Just Eat UK high hundred-thousends per month). Again, yes, they are significantly larger, but by far not dominant.

And by the way, to the credit to our friends at hungry house - they spend only a few hundred thousand pounds to get where they are, while just eat spend many millions. so, kudos!

Anyway, I think each geography is large enough to sustain 2-3 players of very decent profitability- and some geographies will end up with dominant players, some others not. In any case the model will be a profitable one, any in any case beneficial to both, the restaurants as well as the consumers. I’m excited to be part of establishing this new way of ordering in throughout the globe. And if you have not tried it yet, do it today – visit www.deliveryhero.com :)

Chic Chick Club mit neuer Führung – Interims-CEO Niko Meyden übergibt Staffelstab an Team Europe Venture Partner

Seid dem Launch hat man nicht mehr viel vom ChickChickClub gehört – ausser, man ist einer deren 3.000 Facebook-Fans oder 10.000 registrierten Mitgliedern (seit Live-Gang Mitte Dezember! :) . Oder einer der zahlreichen Käufer – die CVR darf ich laut Team Europe Venture Partner und CCC interims-CEO Daniel O. aber leider nicht bekannt geben. Den müsst ihr also direkt fragen ;)

Ferner munkelt man noch in der Szene, dass der CEO Niko Meyden schon weg ist – yepp, das stimmt. Gründungsgeschäftsführer und Interims-CEO Niko ist nicht mehr am Start. Warum? Hat CCC jetzt Probleme? Die Start-Up Gerüchteküche brodelt. Gründerszene sitzt den Gründern eng im Nacken… ich spüre den hetzenden Atem… das schnaufen… ;)
(Insider: Gründerszene sucht offenbar nach kritischen Artikeln über Team Europe7 Portfolio, um unbedingt Unabhängigkeit zu beweisen. Dem füge ich mir gerne, will keine zukünftige Präsidentschaft gefährden und gar erst in die Verlegenheit kommen, mein “Verhältniss zu der Presse neu aufstellen” zu müssen ;) .

Aufklärung ist einfach verschafft: Niko hat im Aufbau sehr wertvolle Dienste geleistet, nicht zuletzt durch seine langfristige Expertise in der Modebranche. Es geht um Warenqualität und Auswahl – das wissen alle Käufer – google it!  geht immer besser, aber kein schlechter start :) Aber Niko ist nicht der richtige, um den Laden zu betreiben und für die Alltagsarbeit – das war auch nie geplant. Daniel von Team Europe übernimmt als interims CEO – war vorher in anderen Projekten eingespannt, jetzt 100% am Start. Und auf die langfristige Person warten wir noch. Getreu der Team Europe Devise: bis der/ die 100% perfekte kommt, immer nur interims! auch, wenn es kurzfristig manchmal schmerzlich ist, da Wechsel in der Führung immer mit Anstrengung und Kommunikation verbunden sind.

Frohes Gründen & Managen allerseits!

p.s.: ccc team, you rock!! :)

Proud on EUR 15 Mio for Lieferheld/ Deliveryhero within the first 12 months – and why strong capitalizations win in the current start up environment

A few weeks ago we announced a significant financing for our companies Lieferheld and Deliveryhero. See press release. The financing brings us to a total fundraise of EUR 15 Mio within the first 12 months. This is the largest financing for Team Europe so far. I am very proud (mainly on the teams who pulled this of). In this context I want to share a few thoughts on financing with you.

There are a few things I am quite proud of in my entrepreneurial career. One of them is, to have bootstrapped spreadshirt. that is, it was launched without any financing. Not a single EUR was invested. We did not even pay fees to open a bank account – the first transfers have been on my private account. There was no invest in IT – my co-founder Matthias programmed everything himself. And I was living of state-walfare and student loans. That was back in 2002 – and just three years later we bootstrapped ourself to an international presence and a teamsize of 150 people. With an own office in the USA – USA, how cool is that? (= Wie cool ist das denn? ;)

There we have been one of the first clients of Facebook – buying ads with them to sell t-shirts. And enabling us to see the model early enough to co-found studiVZ for the German market with one of our spreadshirt interns. This intern does not like to have me as a co-founder. He thinks it diminishes his role and his overarching serial success – so, he rather calls me an investor. I invested 5K, and my co founder at spreadshirt another 5K. so, the start capital was 10K EUR. The entity was a UK limited – since back then a German limited liability entity (and when you launch a start up with one of your interns, you want to limit liability ;) would have required 25 K – money we barely had in 2005. In fact, since I never payed myself salaries above the basic living expenses during my first years at spreadshirt, I got the 5K from my bank overdraft (paying 10% or so interest on it).

So, it is possible to start a business with very little and almost no money. Spreadshirt is just one example. StudiVZ was started with little, (although we ended up raising a few mio from the Samwers and Holtzbrinck before exiting 14 months after incorporation and 10 months after launch). Mymuesli was barely any money as well. Same for Gameforge. So, there are a lot of examples. They sound very romantic, the pure thing. But they are also childs of their time. Back in 2002 when spreadshirt was born, nobody would leave consulting or investment banking to “join the internet”. In 2005 nobody would “kill” a field with a lot of financing – simply because there was none available. And that which was available, was very little and mattered much less then execution – at spreadshirt for example we had two competitors, eQuisto and ePresso, both financed with round about half a million each. Both did not survive. Also StudiVZ whch was launched for 10K had a 500K competitor – called “Studylounge”, but nobody remembers it, since it did not survive the first 12 months.

I’m not saying it’s not possible to bootstrap today. It is, and we will see more examples in the future. But for some models it got less likely to bootstrap – times changed. My first experience of the power of capital was brands4friends. we raised a Million just on powerpoint and barely incorporated, followed by another 5 just barely after launch. Together with the distribution deal we had arranged with studiVZ, this enabled us to outcompete allegedly strong existing players (in that case – samwer backed ;) – buyvip which was in germany earlier and larger).

The latest example everybody will be familiar with is groupon. In principle, it is a model that would allow for bootstrapping. But once somebody comes in with a lot of capital, he will suffocate the bootsies. as happend in Germany with approximately 20 – 30 clones dying in the first year, while the two best financed – cidydeal and dailydeal – survived and made it to start up textbook glory.

sweet capital, cash, money (close your eyes and listen to the famous pink floyd song at this point – or youtube it).

Tell me about your great overarching execution skills, when you have EUR 50 mio at hand. Of course fundraising is an important part of execution – but I guess 50 Mio makes live a lot easier for a start up…

Seriously, above a certain trashold a good capitalzation becomes a self fullfilling prophecy and is a major success factor for a start up. And no matter if the business model is proven or not. Capital helps in both cases – for proven models probably even more. A good capitalization allows for focus (fund raising eats a lot of management time) and speed (obvious). It also allows for one or the other mistake – increases your margin of error. And anybody who tells you he never does any mistakes (all the more under severe time and other preassure) is a lier. But obviously increasing margin of error does not mean, that one can spend capital foolishly. The execution skills need to be above average, otherwiese the cash will quickly evaporate and it becomes a curse – a start up that is scaling before it knows what to scale, makes mistakes while on very high speed – and forces it selef into continuous fundriasing.

Anyway, in the right space – esp. when it comes to execution businesses – capital allows to create a lot of value very quickly. The Samwer brothers are  the best example for that – see citydeal which allgedly had EUR 50 Mio in the first year, or Zalando, which raised undiclosed amounts which are celarly north of EUR 100 Mio. And is a larger comapny after 4 years than it’s once role model Zappos after 10 years. Kudos!

I personally rather don’t want to end up in a spot where I have to compete without capital against a very well capitalized competitor. Therefore a lot of my time nowadays goes into fundraising and investor relations. Alas, the VC landscape in Europe is quite weak (but that is an other post).

One last (long) side-note about capitalization and cash. it’s geared towards all those people, who think money is evil. They tend to be overrepresented among readers of blogs and they are overrepresented in Germany. Being skeptical – if not even outright hostile – to capital is a German speciality and trait. I don’t think it does us any good. It comes from the “68thers” movement in Germany. a left movement against the establishment in the late 60ies. They decided to change the society via a “march through the institutions” (Marsch durch die Institutionen). i.e. a significant part of an intellectual idealistic leftist generation in Germany, decided to change the world in becoming teachers, lawyers, bureaucrats, politicians etc. themselves. The green party is a late brainchild of this time. Kind of a clever movement and idea. But at some point overshooting – yes, capitalism has a few very bad connotations – especially when questionable wars are fought (as happened in Vietnam or parts of middle east). But it is a mistake to put all of capitalism in that bucket! Are you guys aware how much good capital and outright capitalists are doing? Is Bill Gates really an evil man? Not only did his products create a lot of value, also is he a big philantropist. And look at the German capital elite and all the foundations (Stiftungen) they created! They are much more common then negative examples of only lavish lifestyles… However, the world needs to be simple and for the 68ers who marched through the institutions all capitalisms was evil. I can tell, I have been educated at a german Gymnasium. It was a kind of interesting experience – they literally brainwashed us kid’s into this ideology! i guess 60-70% of our teachers stressed the topic throughout their curriculum. Only the smartest & strongest characters could resist and came out unaffected ;)
Dear brainwashed kid’s (and now grown up’s) of my generation and probably the following generation – let it go! Money is not evil. Think of it as energy. Money is nothing else then a representation of ressources. It’s an exchange mechanism for energy – being the electrical one, or the brainpower one, or the biological in the factor manual labour. Energy is hardly evil, is it? Think of it as ADP/ ADHP in our bodies (I hope I got the abbreviations right, Biology classes have been a long time ago…). Energy can be used for good or bad causes – but it’s hardly negative per se. If you believe that, than all mankind is outright evil, and you are dangerous ;)

Thank you for reading, and now back to business and to changing the world!

Assoziale Hetzkampagne von 6wunderkidern in Berliner Start-Up Szene

Es gibt viele verschiedene Wege, wie man sich Freunde machen kann.

Einer davon ist über Ideologie, Ausgrenzung, Hass und Hetze. Man nehme irgendeinen Sündenbock, Erkläre ihn zum Teufel und der Wurzel allen Übels, verpacke ihn mit einer Ideologie, füge eine Prise “wir” und “die” hinzu, rühre das einmal kräftig durch, und fertig ist er, der Hass-Cocktail.

Diesen Weg beschreitet gerade – leider einigermaßen erfolgreich – das Berliner Start Up “6 Wunderkinder” mit dem – mir persönlich unbekannten – CEO Christian Reber als Wortführer.

Das Motto, welches Wunderkind gewählt hat, ist die “Anti-Copycat Revolution”. Als Sündenbock muss dabei unter anderem auch Team Europe herhalten – wohl weil ich 2005 StudiVZ mit aus der Taufe gehoben habe… Nachzulesen ist das ganze auf dem Blog der 6Wunderkinder.

Ist ja schön und gut, dass die 6Wunderkinder (welche übrigens angeblich nur noch fünf sind, einer der Gründer ist wohl rausgeflogen) offenbar das innovativste sind, seid dem es geschnitten Brot gibt. Für die, die die Kinder nicht kennen, sie machen eine recht erfolgreiche Online und mobile ToDo Liste. Genial. Isaac Newton und Albert  Einstein ziehen gleichzeitig ihren Hut. Eine digitale ToDo Liste! Der Nabel der Innovation, gab es noch nie vorher! hatte nie jemand versucht! Die Wunderkinder haben die ToDo-Liste wohl sehr gut umgesetzt, das sei ihnen unbenommen und ist eine sehr schöne Leistung. Millionen Downloads gab es. Finde ich auch schön, dass ihr so gut umsetzt und innovativ seid. Aber wenn ihr so tolle Gutmenschen seid, dann nennt eure Initiative meinetwegen “Pro-Innovation” und nicht “Anti Copycat”. Macht ihr aber nicht.

Weil Hass besser funktioniert.

Ich habe mich schon zu Beginn der Initiative Anfang August etwas geärgert – “Founders Stand Up! The Anti-Copycat revolution starts now!”, haben die Wunderkinder großspurig getönt – mit dem Ziel PR umsonst zu bekommen. PR mögen auch andere, und so haben sich gleich viele Innovative Berliner Start Up’s dem ganzen angeschlossen und unterstützen die zweifelhafte Hass-Initiative. Vermutlich haben sie gar nicht darüber nachgedacht, dass sie da gerade nicht “Für Innovation” sondern “gegen Kopieren” sind.

Auch Unternehmen wie Wooga sind dabei. Da lachen ja die Hühner, wer kennt noch deren erstes Spiel mit dem sie erste User geworben haben? Es hiess glaube ich “Brain Buddies”. Und war Extrem nahe an Playfishs Mega-Hit “Who has the biggest Brain”. Auch txtr ist dabei. Sie machen Software für Tablets. Haben die das Tablet erfunden oder was? Eigentlich wollten sie ja das iPad kopieren. Haben es aber nicht geschafft, software und hardware gleichzeitig hin zu kriegen, jetzt gibt es eben nur Software (don’t get me wrong, Christophe Maire is a friend and txtr a super company). Research Gate ist auch nicht das erste Social Network für Wissenschaftler – wenn auch eines der ersten. Aus dem eigenen Gründungsportfolio sind Madvertise und Sponsorpay dabei. Ich erspare mir hier weitere Argumente darüber, wie Innovation funktioniert und ob Lieferheld weniger Innovativ ist als 6Wunderkinder – Lieferheld macht eben im Detail vieles besser als pizza.de – 6Wunderkinder machen eben im Detail vieles besser als andere Todo-Listen Anbieter. Facebook hat im Detail besser Sachen gemacht als Friendster und Myspace. Und StudiVZ besser als Studilounge. BMW besser als Opel – wen gab es denn zuerst?

Egal, ich habe mich ein wenig geärgert, aber was solls, sind halt kleine start ups, wollen PR, hier auf Kosten anderer und ohne Substanz, passiert mal, abhaken, ist ja auch kein großes Ding.

Aber leider blieb es nicht bei der PR Aktion, sondern Herr Reber hat sich weiter seine Ideologie gezimmert und sät Hass, Missgunst und Zwietracht auf vielfache Art und Weise in der Start Up Szene. Auf diversen Foren und Internet Veranstaltungen wird weiter gehetzt. Die Hetze wird mir von verschiedenen Seiten zugetragen – man sollte von Copy-Cattern wie Team Europe keine Investitionen annehmen, sie nicht zu Veranstaltungen einladen, wenn man es doch tut, wird man seinerseits ausgegrenzt, etc. Details erspare ich hier, aber man hat mir inzwischen sogar von mehreren Seiten rechtliche Schritte gegen 6Wunderkinder empfohlen, weil sie eine Rufmordkampagne betreiben würden und sich Geschäftsschädigend verhalten.

Auf Anwälte habe ich aber keine Lust. Und auch keine Lust auf Stress und Hass und Ausgrenzung – wehret den Afängen. Innovation kommt in vielen Graduierungen daher, Start Up’s sind eine wunderbare Welt, und groß genug für alle, die Talent und Mut besitzen. Anstatt meine Energie in Anwälte zu stecken, deswegen hier einfach die freundliche Bitte, lieber Herr Christian Reber, unterlassen sie Ihre demagogischen Treiben – gleiches predigen Sie ja auch auf ihrem Blog (wo Sie sich auch selbst als “the heart-driven founder behind 6Wunderkinder bezeichnen – LOL). Und liebe Start Up Community, unterstützt bitte nicht die Hetzkampagne der 6Wunderkinder und werbt nicht mit Ausgrenzung sondern mit positiven Botschaften für Innovation und Start-Up’s. Gerne machen wir Berlin dann gemeinsam zum europäischen Zentrum für Unternehmertum.

Sind ja eigentlich auf einem guten Weg will man meinen.

Jochen Krisch über Team Europe – ein Spezialist auf Abwegen

Der e-commerce Spezialist Jochen Krisch verlässt ja zuweilen gerne die gewohnten Gefilde seines Kernthemas, und schreibt so über das eine oder andere. z.B. über die VC Industrie, Inkubatoren, und ähnliches.

Heute ist in diesem Zusammenhang in seiner Kategorie “VC Report” etwas über Team Europe erschienen – der vielsagende Titel dabei “VC-Report: Findet Team Europe langsam wieder Anschluß?” Der Artikel ist nicht besonders fundiert, dass sehen wir Jochen als Fachfremden aber gerne nach – zumal er auch schon ewig nicht mehr mit uns gesprochen hat. Dennoch ergänze ich es hier bzw. erläutere es etwas/ stelle gerne ein Paar Dinge klar.

Wo fangen wir an? Zunächst einmal, ich bin nicht sicher, ob wir im “VC Report” Inhaltlich richtig angesiedelt sind. Team Europe ist kein VC. Im heutigen Sprachgebrauch dann schon eher ein Inkubator, wobei das an sich auch ein problematischer Begriff ist (der in 2000 ganz anders definiert war als in 2008). Ich denke, am besten sind wir beschrieben als eine Gruppe von Internet-Unternehmern und Gründern.

Warum wir kein VC sind? VC steht für ‘Venture Capitalist” – sind in der Regel Fonds, die investieren. Wir haben zwar einen solchen mit gegründet (Point Nine Capital) und eine Partnerschaft mit einem anderen (Hasso Plattner Ventures). Wir selbst sind aber keiner.

Was wir machen, ist das gründen von Internet-nahen Unternehmen. Und zwar in zwei Kategorien – skalierbar und nicht-skalierbar. Die nicht skalierbaren unterstützen das Ökosystem und sind Cash Flow Orientiert – in der Regel kommen sie ohne Investment aus und haben kontinuierliche stetige Wachstumsstrategien. Die skalierbaren hingegen haben aggressive Wachstumsstrategien, brauchen meist signifikantes Investment und sind in der Regel Exit-Orientiert (wobei zumindest wir diese gerne nachhaltig bauen…). Kann man alles auch auf der Team Europe Seite nachlesen :)

Wir haben derzeit die Kapazität, zwei bis drei skalierbare und ein bis zwei cash-flow orientierte Unternehmen pro Jahr zu gründen. Und dass, wie wir glauben in sehr hoher Qualität. Wir haben uns gegen den Portfolio Ansatz a la “Wir gründen mal 10 und dann werden 5 schon überleben” entschieden. Jedes, welches wir gründen, soll ein Erfolg werden. Und zwei bis drei Pro Jahr ist dabei schon unheimlich viel und ich/ wir sind sehr stolz darauf! Jeder, der schon einmal ein Unternehmen gegründet hat, weiss, wie schwer es ist, auch nur ein einziges erfolgreich vom Boden zu kriegen!

Ich bin aber nicht nur auf die Kapazität stolz, sondern auch auf unser Portfolio. Deswegen macht es mich sehr traurig, bei Jochen zu lesen – Zitat:

Wenn man sich das aktuelle Portfolio von Team Europe ansieht, dann überfällt einen große Ratlosigkeit. Die eine Hälfte der Startups fällt unter die Kategorie “No risk, no fun”, und zwar im wortwörtlichen Sinn. Und die Sinnhaftigkeit bzw. das Potenzial der anderen Hälfte erschließt sich einem nur mit sehr viel gutem Willen.

Hmm, diesen Satz erläutert er nicht weiter, er geht auf die einzelnen Start up’s nicht ein. Aber seine Bewertung zeigt, dass er einfach keine Ahnung hat, wovon er spricht. Das liegt vielleicht daran, dass es sich bei den meisten eben nicht um E-Commerce handelt (Definition zu gut Deutsch: “Online Versandhändler”), sein angestammtes Feld. Und daran, dass er vermutlich kein einziges der Unternehmen kennt. Weder mit den Gründern je die Gelegenheit hatte zu sprechen, noch sich in den Marktfeldern auskennt. Von Mobiler-Werbung oder virtuellen Währungen versteht Jochen eben nichts. Auch nicht von Lead Genaration. Das ist für ihn eben langweilig. Auch wenn diese Unternehmen wenige Jahre alt sind und hunderten von Leuten einen Job geben – es ist eben nicht “Exciting” für Jochen – kein “Exciting Commerce” offenbar… ;)

Ferner konstatiert Jochen Team Europe ein ‘ehemaliges zurückfallen’ – wir hätten Trends wie Browser-Games, Social-Games und vor allem Couponing (=Groupon) verpasst. Hmmm, also, die großen Browser Games Companies sind ca. 2004 entstanden. Da war ich gerade mit meinem Studium fertig und habe an der Internationalisierung von Spreadshirt gearbeitet. Kolja war im Abi. Pawel gerade mit dem Diplom beschäftigt… ;) Mit Couponing hat er aber möglicherweise Recht. Da haben wir etwas spät das Potential erkannt (ist dann doch einer der Vorteile, des Protfolio Ansatzes beim Gründen) und waren b.) mit anderen Sachen beschäftigt – wir haben Team Europe gegründet, Sponsorpay und Madvertise, Point Nine Capital (mit internationalem Portfolio auf das wir sehr stolz sind), i-Potentials, Gründerszene vom persönlichen Blog zu einem von Deutschlands führenden Online-Magazinen entwickelt, etc. usw.

Wem nach Spreadshirt, StudiVZ, Brands4friends der nächste Smash-Hit fehlt, der setze anstatt des selben einfach “Team Europe” selbst ein. Und warte ab, ob nicht der eine oder andere Hit nicht doch bereits im aktuellen Portfolio bzw. in Gründung befindlichen Unternehmen schlummert – hehe. Ob nun mit, oder ohne “guten Willen” von Jochen Krisch ;) Ernsthaft: Etwas wie Team Europe entsteht eben nicht binnen eines Tages – aber hält dann hoffentlich umso länger. Und wird die Welt – so Gott bzw. die Naturgesetze uns mit der nötigen Gesundheit segnen – auch noch in 10 – 15 Jahren mit Unternehmertum und Innovation versorgen :) Vielen Dank an alle, die das möglich machen & mitziehen!

Über die Unabhängigkeit von Gründerszene, Journalismus im allgemeinen sowie TEV und die Samwer Brüder

Eines meiner ersten persönlichen Blogs hiess ‘Gründerszene‘. In diesem berichtete ich über die deutsche (Internet-)Gründerszene.
Irgendwann habe ich aber aufgehört zu schreiben – auf der einen Seite, weil ich wenig Zeit hatte und auf der anderen Seite, weil es – vor allem im Zusammenhang mit Skandalen und Skandälchen rund um StudiVZ sowie entsprechende Hetzkommentare/ Hetzartikel in anderen Blogs – keinen Spass mehr gemacht hat. Da es aber zu schade war, Gründerszene einfach so sterben zu lassen, haben wir (= Kolja und ich) das Ganze am Leben gehalten und nach und nach zu einem professionellen Blog mit eigener Redaktion etc. entwickelt.

Wie sind sehr stolz darauf, das Gründerszene heute (wieder) eine Institution im deutschen Internet ist – dies ist vor allem dem aktuellen Team Mark & Joel zu verdanken, aber auch den zahlreichen Leuten, die uns in Zwischenphasen unterstützt haben (Matthäus K., Jan B., Michael F. – thx! :) .

Warum machen wir Gründerszene eigentlich? Hmmm, weil wir start ups lieben. Weil ich Journalismus und schreiben liebe. Weil die ursprüngliche Vision von Gründerszene immer noch Bestand hat: die Gesichter hinter der Szene zu zeigen. Sie nahbar zu machen. Die Spieler der Szene vorzustellen und zusammen zu bringen. Berührungsängste ab zu bauen (aktuelle Vision hier).

Das (Internet) Start Up Ökosystem in Deutschland hat sich in den letzen Jahren wunderbar entwickelt, und ich bin stolz darauf, mit Gründerszene einen Beitrag dazu geleistet zu haben und weiter zu leisten.

Ich bin Philanthrop aber ein gute Philanthrop hat auch seinen eigenen Vorteil im Blick. Ich profitiere von Gründerszene natürlich auch persönlich. Alleine schon deswegen, weil ich als einer der führenden Spieler der Szene grundsätzlich davon profitiere, wenn sich unser Ökosystem entwickelt. Und natürlich auch, weil ich als einer der Gesellschafter von Gründerszene nahe dran bin und die Redaktion gut kenne und einen guten Draht habe. Dass heisst aber NICHT dass ich Themen vorgeben kann. Die Redaktion ist unabhängig, es gibt nicht etwa wöchentliche Redaktionssitzungen an denen ich oder ein anderer Vertreter von Team Europe teilnehmen. Es gibt Monatsmeetings mit der Geschäftsleitung – mit Kolja als TEV Vertreter. Da werden aber keine Artikel besprochen sondern wirtschaftliches und die grobe Linie vom Produkt und wie man es weiterentwickelt (Machen wir eine Datenbank oder internationalisieren wir lieber?).

Wenn wir etwas von der Redaktion wollen, müssen wir genauso vorgehen, wie jeder andere auch. Jeder, der Journalisten und Journalismus kennt, weiss, wie das Spiel funktioniert. Journalisten wollen Informationen, sie wollen Unabhängig sein, sie wollen gut behandelt werden, und wenn man ihnen einen Gefallen tut und nett ist, dann revanchieren sie sich auch. Sie sind aber extrem empfindlich, wenn man sie kaufen will, etc. Genauso ist das hier. Klar haben wir einen gewissen Vorteil, weil wir Gesellschafter sind. Aber wir haben auch viele Nachteile dadurch – sei es, dass und die Kommentatoren Einflussnahme vorwerfen, oder dass uns befreundete Unternehmer oder Portfolio Geschäftsführer in den Ohren liegen, weil ihnen etwas an einer Berichterstattung nicht gefällt. Und wir immer wieder erklären müssen, dass Gründerszene eben nicht unsere PR Abteilung ist und es keinen Durchgriff gibt.

Vielleicht am deutlichsten äußert sich das im Bezug auf die Samwer Brüder. Da sie sehr erfolgreich sind, dabei kontroverse/ polarisierende Praktiken verfolgen und in bestimmten Bereichen Marktführer sind, sind sie interessant und ein Magazin über Start Ups wird zwangsläufig viel über sie berichten. Das heisst nicht, dass es von TEV gesteuert ist, im Gegenteil, wenn wir tatsächlich Konkurrenz sind (in den meisten Bereichen nicht der Fall, man schaue sich mal die Portfolios an), dann wäre es eher im Interesse von TEV nicht über sie zu berichten. Unabhängig davon ob Artikel kritisch sind oder nicht – every PR is good PR, lautet der Spruch. Und auf Gründerszene gibt es auch genug neutrale und positive Artikel über die Samwers. Wenn über deren SEO Strategie berichtet wird, bringt dass TEV gar nichts, ganz im Gegenteil, auch wir haben kein Interesse daran, dass Online Marketing Strategien öffentlich breitgetreten werden. Unser Interesse wäre also eher, gar nicht zu berichten. Dann würden wir einen wesentlichen Teil der deutschen Gründerszene einfach ausblenden – dass würde auch niemand wollen. Weder die Redaktion noch die Leser.

Und ich bin sicher, dass über die TEV Startups auch noch genug berichtet werden wird. Sowohl positives, als auch negatives. Unser Portfolio ist aber einfach noch sehr jung, TEV gibt es ja erst etwas über zwei Jahre. Dass muss sich mit der Zeit noch entwickeln. Genauso wie die CEO’s aller anderen Start Up’s müssen unsere CEO’s ihre eigenen Kontakte zur Redaktion unterhalten.

In diesem Sinne – für Unternehmertum! Für Europa! Und für die menschliche Vernunft :)



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